Über den Künstler

„Ich zeichne schon, seit ich denken kann, und die Menschen um mich herum haben mich von Anfang an dabei bestärkt, ohne mir rein zu reden. Es gab niemanden, der mir sagte, du musst das so oder so sehen. Ich konnte mich sehr frei entwickeln. Malen und Zeichnen ist etwas, was ich tun muss. Wenn ich male, berühre ich die Welt.“
René Cadena Ayala

Dies ist eine Homepage, die das künstlerische Schaffen von René Cadena Ayala präsentieren möchte. Da der Nachlass sehr groß ist und erst noch digital aufgearbeitet werden muss, wird für eine umfassende Präsentation noch etwas Zeit gebraucht. Vorerst kann man den Gesamtnachlass seiner Bilder deswegen nur durch einen Besuch in seinem Atelier in Niederfinow kennen lernen. Sie sind herzlich willkommen!

Hier ein paar Beispiele seiner künstlerischen Arbeit:

Selbstportrait

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Um seine Arbeitsweise und den Mensch kennen zu lernen, sei hier ein kurzes Video verlinkt, dass ihn und seine Arbeit als Illustrator beschreibt. Für die 2012 erschienene Märchenanthologie „Wer kann für böse Träume“, illustruierte René Cadena Ayala die Geschichte „Zweierlei Gold“. Bei einem Besuch in seinem Atelier wird uns gezeigt, wie er bei seiner Arbeit vorging und welcher künstlerischen Philosophie er folgte.

Viel Spaß!

Biografie

René Cadena Ayala (* 9. November 1963 in Bolivien, † 12.12.2017 in Deutschland) war ein indigener Künstler vom Volk der Aymara.

Unter dem Künstlernamen Jamuri wirkte er als einer der bedeutendsten Illustratoren für Concept Art in Deutschland. Darüber hinaus arbeitete er als freier Künstler und verband in hochmoderner Weise in seiner Malerei indigen-andine und westeuropäische Kunst mit ihren eigenen künstlerischen Ikonografien.

Seine Eltern stammten aus Dörfern um den Titikakasee und migrierten als junge Leute nach La Paz. Die ersten Jahre seiner Kindheit waren von großer Armut geprägt. René war das 3. von 5 Kindern, von denen zwei schon als Kleinkinder in Folge der Armut verstarben. Als der Vater eine feste Anstellung als Lehrer fand, besserte sich die Situation. Die Mutter führte Zeit ihres Lebens verschiedene kleine Unternehmen auf den Märkten von La Paz.

Der sensible und stille Junge beeindruckte schon früh seine Umgebung mit seinem zeichnerischen Talent. Mit 14 Jahren schrieb er sich an der Fakultät der Bellas Artes der Universität ”Mayor de San Andres“ in La Paz ein und nahm Unterricht bei bolivianischen Malern, wie Walter Solon Romero, Hugo Rojas Lara und Roberto Valcárcel. Er studierte Kunstpädagogik in Bolivien und, als er 1988 ein Stipendium durch die UNESCO erhielt, Kommunikationsdesign in Deutschland.

Nach dem Studium arbeitete er als freier Künstler in Berlin und begann außerdem eine sehr erfolgreiche berufliche Karriere im Bereich der Concept Art. 2005 gründete er die Agentur „Jamuri“, zeichnete zunehmend in digitaler Form und entwickelte sich zu einem Meister des Digital Paintings. Diese moderne Form des künstlerischen Schaffens bestimmte für längere Zeit fast ausschließlich seine künstlerische Arbeit.

Parallel dazu blieb er stets bildender Künstler. In seinen Arbeiten fließen indigen – andine und europäische Elemente ineinander. Seine Linie lässt deutlich den europäischen Einfluss spüren. Doch bereits bei den Farben und spätestens bei den Formen verlässt er den Rahmen der europäischen Malerei. Seine Bilder spiegeln häufig das Leben einer modernen, komplexen Großstadt wider. Er verarbeitet in ihnen die Zerreißprobe und das Zwiegespräch äußerst verschiedener Kulturen. In seinen Werken finden sich häufig fremdartige Zeichen und Symbole. Sie wecken die Neugier des Betrachters, und obwohl dem Betrachter die ursprüngliche Bedeutung dieser archaischen Zeichen nicht bekannt ist, erzählen sie von der Gegenwart. Hier werden Kampf und Suche nach Gleichgewicht erzählt, Umbruch und Veränderungen beschrieben. „Jedes Thema ist wie eine Tür in eine andere, aber gleichsam bekannte Welt. Man kann jedoch frei entscheiden, ob man den dahinter befindlichen Raum betreten möchte oder nicht“, beschrieb René Cadena Ayala seine Arbeit.